Integrationsarbeit
„Spaß, Sport und Integration: Ein neues Angebot für Frauen“lokal-anzeiger-erkrath.de/ „Im Rahmen des Projektes „Komm‘ an“ bietet der SKFM Erkrath in Kooperation mit dem TSV Hochdahl nun einen Kurs „Sport mit Spaß“ für Flüchtlingsfrauen an.“ Weiterlesen… |
Integration durch Sport
„Reichtum liegt in der Vielfalt“
Während in unserer Gesellschaft die Diskussion über „Ausländer“, Anpassung und Ausgrenzung herrschte, war der TSV Hochdahl seit der Vereinsgründung auf dem richtigen Weg.
Denn im Fokus des Sportangebotes stand immer der Mensch mit seinen Interessen, Bedürfnissen und seiner Lebensgeschichte.
Diese Vereinsphilosophie wurde noch stärker durch die Übernahme der Trägerschaft der offenen Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Erkrath im Jahr 1988 untermauert (darüber wird gesondert in diesem Heft berichtet). Das soziale Engagement in der Integrationsarbeit, verstärkt Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Migrationsgeschichte für den Sport und das Vereinsleben zu gewinnen, wurde kontinuierlich ausgebaut.
Das Programm der Sportjugend NRW „Sport für alle“ (1988-2001) ermöglichte uns durch seine Förderung, mehr Migrantenkinder für Spielfeste und sportliche Ferienangebote zu gewinnen.
Mit Hilfe des ausgebauten Netzwerks und starker Kooperationspartner konnten wir immer mehr Migranten und Migrantinnen für den Sport und gemeinsame Veranstaltungen gewinnen. Hier einige Beispiele für gelungene Integrationsangebote: offene Sportangebote für Kinder im Rahmen der OT, Jugendtreff für Spätaussiedler, Aktionstage im Sport für Frauen und Mädchen, Gymnastikschnupperkurse für Spätaussiedlerinnen und muslimische Frauen, Selbstbehauptungskurse für Migrantinnen, integrative Ausflüge, Ferienfreizeiten und Ferienspaßangebote, Teilnahme an internationalen Festen im Bürgerhaus und in Stadtteiltreffs, gemeinsame Besuche eines Hamams, Qualifizierung neuer Übungsleiterinnen mit Migrationshintergrund u.v.m.
Unsere Zielstrebigkeit und Erfolge blieben nicht unerkannt. Die Bewerbung im Rahmen der „Sterne des Sports“ brachte uns 2005 in Berlin die bundesweit höchste Auszeichnung für das soziale Engagement im Sport- ausgerufen vom Deutschen Olympischen Sportbund und der Genossenschaft der Volksbanken- den „goldenen Stern des Sports“ für die vorbildhafte Integrationsarbeit. Danach folgten, neben einem großen öffentlichen Interesse in den Medien, 2007 der 1.Platz in NRW für den besten integrativen Sportverein, 2010 das Bundesverdienstkreuz für Fritz Hoppe und 2012 der Integrationspreis der Stadt Erkrath für Gabriela Klosa.
Für diese Erfolge, die ein großer Schritt in Richtung Chancengleichheit sind, ist der Vorstand mit vielen Helferinnen, Übungsleiterinnen und Mitarbeiterinnen verantwortlich. Dies wäre jedoch nicht ohne Programmpartner wie die Sportjugend NRW und Kooperationspartner wie die Gleichstellungsstelle der Stadt Erkrath, die Grundschule Sandheide und Migrantenselbstorganisationen wie Integral e.V. möglich.
Letztendlich freuen wir uns jeden Tag darüber, dass in der Sporthalle Kinder wie Anna und Leon mir Hasna und Dimitri in einer Mannschaft zusammenspielen!
Im Jahr 2005 wurde der TSV Hochdahl 64 e.V. für seine vorbildhafte „Integrationsarbeit im Sport“ bundesweit mit dem Goldenen Stern des Sports ausgezeichnet. 2007 gratulierte der Bundespräsident Horst Köhler den TSV-Vertretern persönlich zu dieser Auszeichnung.
Information zu dieser Auszeichnung findet man in:
…das meinen wir auch…
Deutschland ist faktisch seit langem ein Einwanderungsland. In den letzten 10 Jahren haben rund 2,5 Millionen Spätaussiedler in Deutschland eine neue Heimat gefunden. Gegenwärtig leben rund 7,3 Millionen Ausländer in Deutschland. Weitere 8 Millionen Ausländer werden in den kommenden 20 Jahren hinzukommen. Dies stellt für unsere Gesellschaft eine neue, große Herausforderung dar und erfordert ein solides Integrationskonzept, das auf allen gesellschaftlichen Handlungsebenen greift.
Der Dialog zwischen Spätaussiedlern und Ausländern der Aufnahmegesellschaft soll unter Berücksichtigung aller verfügbaren Hilfsmittel unterstützt werden. Die Vermittlung sozialer Ziele und Aspekte der Gewaltvorbeugung sind wichtige Komponenten der Integrationsarbeit, die durch Einbeziehung des Sports umgesetzt werden können.
Das zentrale Ziel des Programms ist die Integration der Zielgruppe in die Aufnahmegesellschaft durch und in den organisierten Sport. Er kann durch Aktivierung aller Hilfsmittel auch einen Beitrag zum Abbau von Sprachbarrieren, kulturellen Vorbehalten und zur Gewaltvorbeugung leisten. Für diese umfassende Aufgabe ist der Dialog zwischen Aufnahmegesellschaft und Zielgruppe zu fördern und die gegenseitige Akzeptanz zu entwickeln.
Die gesellschaftlichen Ziele des Programms sind also neben der Information über das Sportsystem die Schaffung und Förderung langfristiger Integrationsstrukturen unter Einbindung des organisierten Sports. Das Programm soll das soziale Engagement von Sportorganisationen fördern und stärken.
Die Umsetzung der sportspezifischen Programmziele innerhalb von Netzwerken, – auch außerhalb des organisierten Sports -, ergänzt die Arbeit der Sport- und Stützpunktvereine, und bietet eine große Chance, lokal handlungsfähig zu bleiben und flexibel zu reagieren.
Erst die Umsetzung des Programms durch die vor Ort tätigen Sportvereine gewährleistet eine langfristige und kontinuierliche Arbeit. Sie fördern die Integration der Zielgruppe in hohem Maße durch deren Einbindung in den Trainings- und Wettkampfbetrieb und ebenso ins Vereinsleben mit seinen vielfältigen kulturellen und freizeitorientierten Angeboten. (Quelle: Konzeption Programm „Integration durch Sport“. Deutscher Sportbund)
Unsere Analyse
Den Stadtteil Erkrath Hochdahl charakterisiert ein hoher Aussiedler- und Ausländeranteil bei den Jugendlichen. Der Großteil dieser Menschen lebt im sozialen Wohnungsbau in den Hochhäusern. Leider ist die Wohnungsstruktur sehr ungünstig, da viele Hochhäuser, – sogar ganze Straßenzüge -, fast ausschließlich von Familien mit marokkanischen und türkischen Migrationshintergrund bzw. von Aussiedlerfamilien aus Polen bzw. Russland bewohnt werden. Dieses soziale Umfeld trägt eher zur Isolation von Nationen bei, so dass Integration vorwiegend auf der Arbeitsstelle, in der Schule, im Kindergarten oder im Freizeitbereich stattfinden kann.
Die örtlichen Institutionen wie Kirchen, SKFM und Jugendamt haben einige öffentliche Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, die mit ihrer pädagogischen Arbeit zur Integration beitragen. Auch ein örtlicher Fußballverein hat einen starken Zulauf an ausländischen Kindern und Jugendlichen. Dies ist jedoch bei weitem nicht ausreichend.
Der TSV Hochdahl ist ein Breitensportverein mit über 4000 Mitgliedern. Schon seit 25 Jahren konnte der Verein Erfahrungen in der offenen Kinder- und Jugendarbeit sammeln und somit einen beträchtlichen Anteil zur Integrationsarbeit leisten. Ca. 70% der Besucher der Offenen Tür (Kinder- und Jugend-Zentrum des TSV Hochdahl) haben einen Migrationshintergrund und können zusammen mit einheimischen Kindern die vielseitige Angebotspalette dieser Einrichtung nutzen.
Zu den Möglichkeiten gehören Ganztagbetreuung (Hausaufgaben und Freizeitbetreuung), Jungen- und Mädchen-Programme mit Interessengruppen, geschlechtsspezifische Angebote und Ausflüge, Ferienspaßprogramme und Ferienfreizeiten.
Diese Einrichtung und deren personelle Struktur, sowie die vorhandene Zielgruppe und die Übungsleiter des Vereins bilden ausreichende Hilfsmittel, um integrative Sportangebote zu installieren. Des weiteren hat der Verein auf Grund seiner Größe, seiner starken kooperativen Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und seinem sozialen Engagement eine starke Lobby in der Stadt.
Unsere Zielsetzung
Der TSV Hochdahl unterstützt die Idee des Programmes „Integration durch Sport“. Die Zielgruppe wird zunächst auf Kinder und Jugendliche begrenzt (auf Grund der derzeit real vorhandenen Möglichkeiten).
Wir wollen verwirklichen:
Mittelfristig: Integration von ausländischen Kinder und Jugendlichen in den speziell installierten Sportangeboten Langfristig: Integration der Zielgruppe in den Verein und in die Gesellschaft
Integrationsangebote
Wir bieten an:
Sport für alle:
Offene Sportgruppe für Jungen, in der verschiedene Breitenportarten ausprobiert werden können. Prinzip: wer kommt, kann mitmachen! Montags 16:00 – 17:30 Uhr Alter 9 – 13 Jahre
Tanzgruppe für Mädchen (7 – 13 Jahre):
In dieser Gruppe sind alle Mädchen willkommen, die Spaß an Bewegung haben, die tanzen und sich fit halten wollen. Hier trifft Sport auf Freundschaft. Donnerstags 16:45 – 17:45 Uhr
Freizeitangebote im Rahmen der „offenen Tür“ für Kinder&Jugendliche aus dem Stadtteil Hochdahl (unverbindlich ohne Vereinsmitgliedschaft)
Montag bis Freitag ist von 15:00-19:00 Uhr die offene Tür im Jugendzentrum des TSV Hochdahl.
Ferienspaßprogramm
Bei den Ferienspaßangeboten wurden seit einigen Jahren mehrere Aussiedler- und Migrantenkinder in die Freizeitmaßnahmen integriert. Die Anwerbung läuft über soziale Institutionen, Schulen und „Mund zu Mund Propaganda“. Bei diesem Angebot ist das Ziel, dass die Kinder sich kennen lernen, gemeinsam die Zeit verbringen und zum Spaß am Sport geführt werden.
Sport für Flüchtlinge
Unsere Vereinsangebote öffnen wir auch für Flüchtlinge. In Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnern aus der Flüchtlingsberatung „bauen“ wir für diese Zielgruppe Brücken in die bestehenden Sportangebote und starten Projekte vor Ort in Form von Schnupperangeboten:
- Angefangen als solches Schnupperangebot vor Ort hat die Tanzgruppe für Flüchtlingsmädchen im Flüchtlingswohnheim in Alt-Erkrath. Inzwischen stellen wir in Kooperation mit „TinkerBell e. V.“ und den ehrenamtlichen Fahrern des Bürgerbusses jeden Donnerstag einen Shuttle-Bus, welcher Mädchen von Alt-Erkrath ins Jugendzentrum des TSV bringt, wo sie in der von Claudia Andraczek geleiteten Tanzgruppe für Mädchen ihrem Bewegungsdrang und ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Zurück geht es dann wieder mit dem Shuttle-Bus.
- Zusammen mit dem „Freundeskreis für Flüchtlinge in Erkrath e.V.“ stellen wir Sportangebote im Erstaufnahmelager im Bürgerhaus direkt neben dem TSV-Zentrum.
- Wir beteiligen uns an der Kommunikationsplattform Flüchtlingshilfe in Erkrath, wo engagierte Bürger Möglichkeiten zum Helfen übersichtlich finden können.
- Zudem haben wir eine Sport-AG für Flüchtlingskinder „Willkommen beim Sport“ an einer Grundschule angeboten.
- Weiterhin wurden im Rahmen der jährlichen Ferienspaßprogramme des TSV zwei Ferienfreizeiten speziell für Kinder mit Flüchtlingsstatus organisiert. In den Sommerferien 2015 haben wir das Flüchtlingswohnheim in Alt-Erkrath besucht und dort ein Freizeitangebot mit Kreativangebot und Sport gestaltet. In den Herbstferien hat das OT-Team, erneut in Kooperation mit „TinkerBell e.V.“, einen Shuttle-Bus organisiert, der 12 Kinder eine Woche lang jeden Tag von ihrer Notunterkunft in Alt-Erkrath zum Jugendzentrum gebracht hat, wo eine Kunst-Aktion gepaart mit viel Spaß und Bewegung statt fand. Dieses Programm wurde vom „Paritätischen Jugendwerk“ gefördert.
- Wir arbeiten mit der Flüchtlingshilfe in Erkrath zusammen und öffnen nach Absprache unsere Vereinsangebote der Sportabteilungen, wie zum Beispiel Basketball und Volleyball, für Flüchtlinge.
- In den Sommerferien integrieren wir Flüchtlinge in unser Ferienspaßprogramm. Aufgrund der großen Nachfrage führen wir in der 5ten Sommerferienwoche ein Ferienprogramm durch, welches sich speziell an Flüchtlingskinder richtet. Darüber hinaus finden im Flüchtlingsheim von uns organisierte Sport-, Spiel-, und Kreativaktionen statt. (Flyer)Bei unserer Integrationsarbeit werden wir vom Programm „KOMM AN NRW“, einem Sonderprogramm des Paritätischen und der Initiative „TOTAL hilft Helfern“ unterstützt.
- Aufgrund der hohen Anzahl von arabischen Besuchern in unserem Jugendzentrum haben wir unsere Wochenpläne aktualisiert und nun eine arabische (Jugendzentrum Wochenplan Arabisch) sowie eine englische (Jugendzentrum Wochenplan Englisch) Version erstellt.
Presse:
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„Gemeinsamer Spaß in der Eishalle“wp.de / „Das Team des TSV Kinder- und Jugendzentrums hatte einen gelungen Ausflug in die Eissporthalle Benrath organisiert. Neben wintersportlicher Action gab es selbstgebackene Plätzchen und vorweihnachtliche Stimmung.“ Weiterlesen…
„Broschüre liegt in drei Sprachen vor“wz.de / „Erkrath. Das Kinder- und Jugendzentrum des TSV Hochdahl in Erkrath hat ein breit gefächertes Angebot. Das Team um Gabriela Klosa hat Kindern und Jugendlichen viel zu bieten: Sie können ihre Freizeit mit Projekten und Aktionen gestalten, sie bekommen aber auch Hilfe bei den Hausaufgaben und auch bei anderen Fragen stehen die Mitarbeiter ihnen und ihren Familien mit Rat und Tat zur Seite.“ Weiterlesen…
„Die neue Broschüre des TSV Hochdahl spricht drei Sprachen“lokal-anzeiger-erkrath.de/ „Kinderlachen ist zu hören. Beim Kickerspielen werden die Teamkollegen angefeuert – und kurz vor einem der gemeinsamen Ausflüge ist die Aufregung zu spüren.“ Weiterlesen…
„Neuer Flyer fürs Kinder- und Jugendzentrum“lokal-anzeiger-erkrath.de / „Mit dem Projekt „Komm-an“ vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW sollen Einrichtungen finanziell unterstützt werden, die sich besonders im Bereich der Flüchtlingsintegration stark gemacht haben.“ Weiterlesen… „Sportverein hilft geflüchteten Kindern“rp-online.de / „Der TSV kam mit Übungsleitern, der Freundeskreis für Flüchtlinge mit Fußballschuhen und -bällen“, erinnert sich Maria Pashazadeh, Flüchtlingsbetreuerin der Stadt Erkrath, an die erste Aktion, die Stadt und der Freundeskreis gemeinsam mit dem TSV Hochdahl für die in den Wohnheimen untergebrachten Asylbewerber – und insbesondere deren Kinder – angeboten hat.“ Weiterlesen… |
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„TSV Hochdahl schlägt sportliche Brücken“wz.de / „15 Flüchtlingskinder erlebten eine ganze Woche lang Spiel, Spaß und Abenteuer. Für die Jungen und Mädchen war das der Höhepunkt der Sommerferien.“ Weiterlesen… |
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„Spiele ohne Grenzen“rp-online.de / „Der TSV Hochdahl hat erstmals ein Programm für Kinder aus Flüchtlingsfamilien angeboten – mit Sport, Spielen und Ausflügen. Die Teilnehmer würden am liebsten sofort weitermachen.“ Weiterlesen… |
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„Flüchtlingsmädchen tanzen mit“rp-online.de / „Mit dem Angebot ‚Dance for Girls‘ bringt der TSV Hochdahl Mädchen aus den Übergangswohnheimen mit den Besucherinnen seines Kinder- und Jugendzentrums gemeinsam in Bewegung.“ Weiterlesen… |
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„Sprung aus dem Alltag“lokal-anzeiger-erkrath.de / „Den Alltag vergessen, schöne Erinnerungen schaffen und in der Gemeinschaft wachsen – diese Ambitionen hat der TSV Hochdahl in Bezug auf die Erkrather Flüchtlinge.“ Weiterlesen… |
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„Willkommene Abwechslung zum Ferienende“wochen-post.de / „Malen, basteln, spielen und Sport treiben – für die Kinder in der Flüchtlingsunterkunft an der Freiheitstraße ist das keine Selbstverständlichkeit. Das Team des TSV Hochdahl brachte während der letzten Ferientage willkommene Abwechslung.“ Weiterlesen…
„Wie ein Spiegel der Gesellschaft“wz.de / „Mit Hilfe von Sport und Spiel sollen Flüchltinge besser integriert werden. Dabei hilft die Hochdahlerin Gabriela Klosa.“ Weiterlesen…
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